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Schmithof-Roetgen

Wasser

Die Inde

Der Name <„Inde“>bzw. vormals „Inda“ stammt aus dem Keltischen und bedeutet „die Leuchtende“, eine andere Deutung führt Inda auf ein indogermanisches Stammwort zurück, das mit dem lateinischen Wort unda= Welle verwandt ist (Viktor Gielen: Das Eupener Land im Wandel der Zeit Grenz-Echo Verlag, 1992, S. 30). Der Oberlauf der Inde gehörte zum „Münsterwald“ der Abtei Kornelimünster. Daher wird der Bach in alten Karten und im Bereich Stolberg auch „Münsterbach“ genannt.
Die Inde ist ca. 54 km lang, sie entspringt in Belgien zwischen Raeren und Petergensfeld, fließt in Deutschland südöstlich von Schmithof in der Nähe von „Kalkhäuschen“ über Friesenrath, Hahn, Kornelimünster über Stadtteile von Stolberg, Eschweiler und Düren und mündet in Jülich-Kirchberg in die aus der Eifel fließende Rur. Ihre Wanderung führt Sie bachaufwärts etwa 3,5 km an der Inde entlang.

Bild Bachlauf der Inde

Historie

Schmuggel

Nur 2 km vorwiegend unwegsames Wald- und Wiesengelände, durchzogen von Panzersperren, trennen Schmithof von der belgischen Grenze, in Roetgen verläuft die Grenze teils im Wald, teils im bebauten Ortsgebiet (Petergensfeld), so dass hier, wie im gesamten Grenzgebiet, nach dem 1. und 2. Weltkrieg der Schmuggel mit Lebensmitteln, vor allem aber mit Kaffee und Zigaretten, florierte.
Während unmittelbar nach dem Krieg viele Menschen, darunter auch große Gruppen von Kindern und Jugendlichen, aus Not und Existenzangst kleine Mengen schmuggelten, machte die Einführung der D-Mark 1948 das Geschäft so lukrativ, dass sich schon bald professionelle Banden bildeten. Zöllner und Banden rüsteten auf und es gab zahlreiche Tote, vor allem, auf Seiten der Schmuggler, aber auch der Zöllner.
„Hunderte Zentner monatlich bringt allein diese -Stolberger Rabatzkolonne- herüber. 200.000 Mark beträgt der Steuerschaden in 30 Tagen. Als die Kolonne am 4. September 1951 am Bach bei Schmithof „einen Stoß hat“ (gestellt wird) – vorn deutsche Zöllner, im Rücken die Belgier -, kassiert man 10 Zentner Kaffee und 2.000 Zigaretten. Der Zoll weiß es, die Kolonne weiß es, der Mann auf der Straße weiß es: Ganz Stolberg raucht Belga und trinkt Schmuggelkaffee…“ (Aus: Trees, Wolfgang: Schmuggler, Zöllner und die Kaffeepanzer, Triangel Verlag, Aachen, 2002, S. 308)

Grenzstein "Am Birnbaum"

Der „BEIRBVM“ ist ein alter Grenzstein der Abtei Kornelimünster, der uns an das Mittelalter erinnert und auch heute noch die belgisch-deutsche Grenze markiert. Der Sage nach ließ der Abt im 16. Jh. wegen der unsicheren Zeiten neue Grenzsteine errichten; einer sollte an die Weser gesetzt werden. Als der Fuhrmann mit dem Stein über das Pissevenn in Richtung Weser fuhr, brach ihm die Achse. Er informierte den Abt über sein Missgeschick. Dieser aber sah in dem Vorfall ein Zeichen Gottes und wies an, den Stein an Ort und Stelle aufzustellen; neben dem Stein pflanzte man einen Birnbaum. Dieser Obstbaum ist natürlich längst Geschichte. Falls ein neu gepflanztes Exemplar nicht wieder dem Vandalismus zum Opfer gefallen ist, sehen Sie auch heute hier wieder einen Birnbaum.

Petergensfeld

In Petergensfeld überschritt am 12. September 1944 die 3. Panzerdivision der 1. US-Armee unter General Courtney Hodges die belgisch-deutsche Grenze. Nach der Überwindung der Panzersperren des Westwalls im Roetgener Vichtbachtal, die vom 328. GrenErsatz-u.AusbBtl 328 der deutschen Wehrmacht verteidigt wurden, erfolgte kein nennenswerter Widerstand mehr und der Ort erlitt keine größeren Zerstörungen. Als erste „Stadt“ des sogenannten „Dritten Reichs“ wurde Roetgen von der NS-Herrschaft befreit und erhielt durch die US-Militärregierung eine neue Zivilverwaltung.
In Zusammenarbeit mit dem Heimat- u. Geschichtsverein Roetgen e.V.

Bild Kaffeschmuggel an der GrenzeProfessionelle Kolonnen schleppten den Kaffee.
Archiv: Wolfgang Trees ...mehr Bilder

Bild Grenzsteine mit Birnbaum"BEIRBVM" steht auf dem Grenzstein am Vennhorn.
© www.heugeve-roetgen.de / Rolf Wilden

Bild Road Block am Pferdeweiher, 1944 Am 12. Sept. 1944 sicherten diese beiden gepanzerten Fahrzeuge auf der Reichsstraße in Höhe des Pferdeweiher den Brückenkopf der US Army in Roetgen. © www.heugeve-roetgen.de

Natur

Am Oberlauf der Inde

Am <Oberlauf der Inde> Inde sind die Böden oft gekennzeichnet durch Staunässe mit sehr geringem Nährstoffgehalt, so konnte sich ein <ErlenbruchMoorseggen> ausbilden. In der Talrinne wachsen <Erlen, Birken> und eine reiche Krautvegetation bestehend aus Seggen und <Torfmoosen>. Umgeben ist das Bachtal von Mischwald mit u.a. Eschen, Birken, Buchen, Eichen und Fichten.

Bild Birkenwald bei Raeren