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Raeren - Roetgen
Wasser
Der Weserbach und seine Bedeutung für die Wasserversorgung von Eupen
Pläne für die Nutzung von Weser und Hill (Bachlauf von Botrange bis Eupen) für die Errichtung einer Talsperre zur Trinkwasserversorgung der Region bestanden schon in napoleonischer Zeit.
Nachdem 1918 die Region Belgien zugesprochen worden war, begann 1936 auf Initiative des Eupener Bürgermeisters der Bau der Wesertalsperre, die nach Ende des 2. Weltkriegs fertiggestellt und am 9. Februar 1950 eingeweiht wurde. Heute wird die Eupener Talsperre von Weser, Getzbach und Hill (Verbindungstunnel) gespeist. (<Wikipedia>). Vor dem Bau der Wesertalsperre wurde ein Teil des Trinkwassers für Eupen über einen kleinen Stausee bereitgestellt, dessen Mauerreste sich etwas unterhalb der Route befinden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts speiste der Weserbach auch die Wasserbehälter der Bahnhöfe Raeren und Roetgen.
Wesertalsperre © www.ostbelgien.eu/Dominik Ketz
Historie
Die Raerener Töpfer
Die Töpferei war vom 16. bis 18. Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftszweig in Raeren. (Das Raerener Steinzeug ist seit dem 16. Jh weit über die Grenzen Raerens bekannt. Die in der Nähe zu findenden Tonerden erlaubten einen Brand von über 1200° und damit die Herstellung wirklich wasserdichter Gefäße. Durch eine Salzglasur wurden die Töpferwaren säurebeständig, geschmacks- und geruchsneutral.
„In der zweiten Hälfte des 16. Jh. gelang den Raerener Töpfern eine revolutionäre technische Formvariante. Aus den bisher kugeligen Krugformen entwickelten sie eine architektonisch streng gegliederte Form. Diese wies von unten nach oben einen Fuß, einen zylindrischen Mittelteil, eine Schulter und einen Hals auf. Der zylindrische Mittelteil ermöglichte es, statt der bisherigen Wappen und Medaillons nun auch Bildfriese aufzulegen. Diese erzählten in der Form der heutigen Comics, mithilfe von Bild und Text, ganze Geschichten. Religiöse und profane Motive dienten zur Unterhaltung des Nutzers und machten das Raerener Steinzeug noch beliebter.“ (<Museum Raeren>)
Spuren der Transportwege, auf denen die Töpfer ihre Keramik mit Fuhrwerken zu den umliegenden Märkten auch bis nach Köln fuhren, sind heute noch am Periolbach erhalten. Eine umfangreiche Sammlung von Raerener Töpferwaren ist im Museum Raeren zusammengetragen worden. (<Museum Raeren>)
Der Raerener Bahnhof
1885 war der <Raerener Bahnhof> eingeweiht worden, eine Station der Verbindung Aachen – St. Vith bzw. Troisvierges in Luxemburg, die in erster Linie dem Transport von Kohle aus dem <Wurm-> und <Inderevier> in Richtung Luxemburg und in der Gegenrichtung von Eisenerz zum Thomasstahlwerk nach Aachen Rothe Erde und zur Konkordia-Hütte in Eschweiler diente. Außerdem erschloss die Strecke die strukturschwachen Wirtschaftsräume von Westeifel und Hohem Venn, indem sie eine Fahrmöglichkeit zu den Arbeitsplätzen in der Aachener Industrie bot. (<Wikipedia>). 1991 wurde der noch bestehende Güterverkehr sowohl Richtung Deutschland als auch Richtung Eupen eingestellt. Heute ist der Raerener Bahnhof ein Etappenziel auf der Vennbahn, einem Radweg, der die komplette Strecke von Aachen nach Troisvierges in Luxemburg erschließt und in Belgien als <RAVeL Ligne 48> innerhalb des umfangreichen <RAVel-Netzes> etabliert ist.
In Zusammenarbeit mit dem Heimat- u. Geschichtsverein Roetgen e.V.
Burg Raeren © www.ostbelgien.eu/Dr. Manfred Nimax
Bahnhof Raeren