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Konzen - Monschau

Historie

Konzen

Der Ort Konzen (lat. „Compendio“) wurde bereits im Jahre 888 n.Chr. erstmalig urkundlich erwähnt. Er war einer von 43 fränkischen Königshöfen Karls des Großen und damit politischer, wirtschaftlicher und kirchlicher Mittelpunkt im Altkreis Monschau. Alle umliegenden Orte entstanden später. So war die Kapelle Konzen, die auf karolingischen Grundmauern steht, lange die Kirche für die Gläubigen des Umkreises. Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Pakratius geht auf eine 1160 erbaute dreischiffige romanische Säulenbasilika zurück. Das Turmuntergeschoss stammt noch aus dieser Zeit. Aus dem 16. Jahrhundert sind einige Mauern aus der Zeit der Spätgotik. Noch heute zeugen Konzener Wegbezeichnungen wie der so genannte „Leichenweg“, über den die Toten aus dem Nachbarort Mützenich zum Friedhof Konzen gebracht wurden, aus dieser Zeit, als Mützenich noch keine eigene Kirche hatte. Westlich des Ortskerns von Konzen erhebt sich die Hohe (572m). Von hier aus sieht man nach Westen das Steinley Venn und nach Osten bis zur Dreiborner Hochfläche.
Quellen: Geschichtsverein Monschau und Ich geh wandern.de

Bild Pankratziuskapelle in Konzen Pankratiuskapelle in Konzen

Historie

Zwangslager Monschau

Auf dem Gelände des heutigen Fußballplatzes und noch darüber hinaus existierte im 2. Weltkrieg ein Lager, in dem ab 1941 etwa 200 Kriegsgefangene in Holzbaracken untergebracht waren. Es gibt zahlreiche Zeitzeugen, die berichtet haben, dass die Behandlung der Gefangenen durch das Wachpersonal zum Teil sehr grausam gewesen ist. Hilfsangebote durch die Bevölkerung wurden unterbunden und bei Missachtung streng bestraft. Ein kleiner Friedhof, auf dem die Opfer der Zwangsarbeit beerdigt wurden, gehörte dazu. Er lag in der Nähe der Effelbergmühle oberhalb des Lagers am Laufenbach. 1961 sind die Toten dann auf auf die Kriegsgräbergedenkstätte für russische Zwangsarbeiter nach Kesternich umgebettet worden. Dort sind insgesamt 2322 in der Eifelregion verstorbene russische Kriegsopfer beerdigt
Quellen: Texte und Bild:
Heimatverein Imgenbroich und Dr.Dieter Lenzen, „Zwangsarbeit im Kreis Monschau 1939 -1945“

Historische Abbildung Lager Flora bei Monschau2. Weltkrieg Kriegsgefangenen Lager "Flora" bei Monschau

Natur

Troisdorfer Weiher und "Welde Wiffjes Loch"

Der Troisdorfer Weiher staut den Laufenbach und war unter dem Namen Konzener Wejer oder Scholtesse Wejer (Weiher des Schultheiß) schon in der Karte von 1770/1790 eingezeichnet. Er gehörte zum nahe gelegenen Staffelbusch-Hof, wahrscheinlich als Fischweiher. Der Tuchfabrikant Troistorff hat den Weiher um diese Zeit zuerst gemietet und dann gekauft. Der Weiher wurde dann 1812 als Wasserreservoir für das Werk im Wiesenthal in der Monschauer Laufenstraße, kurz vor dem Ende der heutigen Sternroute, ausgebaut. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Weiher von Heinrich Fast gepachtet und als Badeweiher betrieben. Heinrich Fast hatte ein kleines Stück Land am oberen Ende des Weihers direkt am Wanderweg, den Sie heute beschreiten, gekauft und dort eine Holzhütte errichtet. Die Hütte war bis 1966 bewohnt, zuletzt von der Schwester von Heinrich Fast. Diese Schwester wohnte dort sehr zurückgezogen und war vielen Konzenern so unheimlich, dass sie den Weg vor ihrer Hütte mieden und lieber einen Umweg über das Rochuskreuz nutzten, wenn sie nach Monschau gingen. Die Hütte wurde dann 1972 durch die Gemeinde beseitigt. Heute sind keine Reste mehr zu sehen.
Die Kauverley ist ein steiler Felsenhang, der den Troisdorfer Weiher im Laufenbachtal nach Norden hin begrenzt. Weiter oberhalb des Laufenbachs, ungefähr in der Höhe des heutigen Klärwerkes, befindet sich ein ähnlicher Felsensteilhang, in dessen Mitte sich eine kleine Höhle befindet. Hier soll der Sage nach im 18. Jahrhundert eine arge Hexe mit einem sog. „bösen Blick“ eingesperrt worden sein, weil sie im Dorf mit ihrer bösen Zunge nur Zank und Streit zwischen Nachbarn und Ehegatten gestiftet haben sollte. Man hat die reumütige Hexe später freigelassen, ihr Klagen und Wimmern soll aber immer noch zu hören sein, vor allem, wenn die Kinder sich zanken und ungehorsam sind. Dann heißt es von den Erwachsenen: „Du köss en et Weldewiffjesloch!“ Quelle: Manfred Huppertz, Heimatverein Konzen
Abbildung Felsspalte "Weld Wiffjes" KonzenWelde Wiffjes Loch Foto: Mira Kleine © Mira Kleine und Heimatverein Konzen

Skizze/Zeichnung Troisdorfer Weiher
Skizze Troisdorfer Weiher / Zeichnung "Hütte der Frau Fast"

Historische Aufnahme vom Kauverlei
Troisdorfer Weiher / Kauverleier (Felswand)