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Konzen - Roetgen

Wasser

Weser und Wesertalsperre

Die fast 70 km lange entspringt 1 km westlich von Konzen in Belgien am östlichen Rande des Steinley-Venns. Sie fließt nördlich Richtung Roetgen und befindet sich dort für 2 km in Deutschland. Anschließend verläuft die <Weser> nach Westen in die Eupener Talsperre (Weser-Talsperre) und von dort aus über Limbourg, Verviers nach Lüttich, wo sie sich mit der Ourthe vereint und kurz darauf in die Maas mündet.

Pläne für die Nutzung von Weser und Hill (Bachlauf von Botrange bis Eupen) für die Errichtung einer Talsperre zur Trinkwasserversorgung der Region bestanden schon in napoleonischer Zeit.
Nachdem 1920 die Region Belgien zugesprochen worden war, begann 1936 auf Initiative des Eupener Bürgermeisters der Bau der Wesertalsperre, die nach Ende des 2. Weltkriegs fertiggestellt und am 9. Februar 1950 eingeweiht wurde. Heute wird die Eupener Talsperre von der Weser und des Getzbach gespeist.

Der Stausee versorgt Eupen, das Herver Land, das Lütticher Umland und die Domäne von Sart Tilman mit Trinkwasser. Es wird nicht gepumpt, sondern fließt durch eigene Schwerkraft bis Seraing. Selbst in trockenen Jahren kann eine durchschnittliche <Trinkwasserversorgung> von 71.500 m³ gewährleistet werden. Durch ein am Fuße der Staumauer errichtetes kleines Wasserkraftwerk, dessen Jahresleistung 3 bis 4 Millionen Kilowattstunden beträgt, wird die nähere Umgebung mit Strom versorgt.

Weserkanal

Kurz vor Roetgen wurde zwischen 1960 und 1962 ein <Kanal> angelegt, in den das Wasser der Weser mittels Schieber nach Westen umgeleitet und über Steinbach und Eschbach wieder in die Weser vor Eintritt in die Talsperre fließt. Hierdurch sollte verhindert werden, dass verschmutztes Oberflächen- und Abwasser der Ortschaft Roetgen in das Wasser gelangt.


Sternrouten Weser/Wasserschieber Weserkanal Schieber

Historie

Das „Belgisch Bassengsche“

Diese <Wesersperre> wurde 1891 vom Bauunternehmer Keischgens aus Petergensfeld erbaut. Von hier aus wurde der Roetgener Bahnhof (bzw. die Dampflokomotiven) mit Wasser versorgt. Elektrische Lokomotiven waren zwar bereits erfunden, jedoch ohne ortsfeste Stromversorgung nicht zu betreiben.

1885 war der Roetgener Bahnhof eingeweiht worden, eine Station der Verbindung Aachen - St. Vith bzw. Troisvierges in Luxemburg, die in erster Linie dem Transport von Kohle aus dem Wurm- und Inderevier in Richtung Luxemburg und in der Gegenrichtung von <Eisenerz> zum <Thomasstahlwerk> nach Aachen Rothe Erde und zur <Konkordia-Hütte> in Eschweiler diente. Außerdem erschloss die Strecke die strukturschwachen Wirtschaftsräume von <Westeifel> und <Hohem Venn>, indem sie eine Fahrmöglichkeit zu den Arbeitsplätzen in der Aachener Industrie bot.
In Zusammenarbeit mit dem Heimat- u. Geschichtsverein Roetgen e.V.

Sternrouten Blick auf Belgisch Bassengsche Belgisch Bassengsche

Natur

Biberbauten an der Weser

An verschiedenen Stellen der Weser treffen wir auf Biberbauten. Der in der Region durch starke Bejagung ausgerottete Biber wurde seit Anfang der 1980er Jahre in der Eifel neu angesiedelt und dies mit großem Erfolg, aber nicht konfliktfrei. Konflikte entstehen dort, wo der Biber durch seine fleißige Arbeit landwirtschaftlichen Nutzflächen oder private Gärten überflutet oder Gebäude in Ufernähe destabilisiert. Eine Lösung könnte sein, Uferstreifen von 15 bis 30 m von Nutzung freizuhalten, so dass der Biber sein „gutes Werk“ verrichten kann: Er ist nämlich ein Landschaftsgestalter (Totholz, Verlandungsufer), der deutlich die Artenvielfalt in und entlang Flüssen und Bächen erhöht.)

„Manche Arten vermögen die ohne Biber schattigen und kühlen Kerbtäler ausschließlich aufgrund der Aktivitäten der Biber zu besiedeln, z. B. Wasserfrösche und Geburtshelferkröte. Neben diesen Arten profitieren auch Europäischer Flusskrebs, Bachneunauge, diverse Fischarten, Ringelnatter
und andere Reptilien sowie als Nahrungsgäste Eisvogel und Schwarzstorch vom Biber.“ <s. Biostation Düren Biber Forschung>

Sternrouten Biberbauten an der Weser Biberbau an der Weser
Sternrouten Bissspuren Biber an der Weser Biberspuren an der Weser