Sternrouten Icon StoriesHier finden Sie weiterführende Informationen zu Ihrer Sternrouten-Wanderung

Rohren - Monschau

Historie

Lourdesgrotte

Die Lourdes-Grotte in Rohren ist ein gutes Beispiel für gelebte Volksreligion. Zahlreiche Dankestafeln im Innenraum bezeugen die Unmittelbarkeit der Marienverehrung der Gläubigen. Vielfach wurden besonders Ende des 19./Anfang des 20. Jh. im Zuge der zunehmenden Wallfahrten ins französische Lourdes, die häufig mit der Hoffnung auf Krankenheilung unternommen wurden, solche Lourdes-Grotten auf Kirchhöfen oder als Flurdenkmäler gebaut. Allein in Deutschland sind 200 Lourdes-Grotten bekannt. Der Bau der Rohrener Lourdes-Grotte wurde von Pfarrer Hesseler initiiert, der in Rohren von 1900-1906 Pfarrer war. Die Pläne stammten von Pater Rademanns aus Steyl. Der Bau mit Natursteinen wurde 1903 von der Bevölkerung geleistet. Der Grotten- und Tropfsteincharakter wurde dadurch erzielt, dass Bruchsteine mit einer Mischung aus Sand, Kies und Zement beworfen wurden. Ein Pfeiler inmitten der Grotte war ein Missverständnis zwischen Planer und Baufirma. Es sollte nur eine „Traube“ am Deckengewölbe sein. Als im Krieg eine Bombe dicht hinter der Grotte einschlug, verhinderte dieser Pfeiler den Einsturz der Grotte. Die Pieta-Figur wurde von einer aus Rohren stammenden Aachener Lehrerin gestiftet. 1904 wurde die Grotte eingeweiht. Die Grotte ist in einem sehr guten Zustand, was der Pflege durch Rohrener Familien zu verdanken ist. Eine Rohrener Bürgerin berichtet, dass die Bitt- und Danktafeln an den Wänden von Menschen angebracht wurden, die für kranke Angehörige gebetet haben. Es kommen auch in letzter Zeit Pilgergruppen, die für den Frieden beten.

Lourdes Grotte Rohren Lourdes Grotte Rohren
Betecke in der Lourdes Grotte Bitt- und Dankestafeln in der Lourdes Grotte

Historie

Devonischer Schiefer für Monschauer Dächer

Am Punkt Sternrouten Icon Wegpunkt 3 Ihrer Sternroute sehen Sie einen der ehemaligen Steinbrüche, die überall im Tal rund um Monschau zu finden sind. Auch hier wurden Schiefersteine gewonnen, die für den Bau von Mauern und auch als Dachziegel für die Häuser in Monschau verbaut wurden. Geologisch handelt es sich um Schiefer aus dem Unterdevon, einer Zeit, als dieser Teil der Eifel ein Meer war. Es ist sogar eine Schicht der Siegen-Stufe des Unterdevons nach der Stadt Monschau benannt, die sogenannte Monschau-Formation. Sie beschreibt den Zeitraum vor etwa 410 Mio. Jahren (1). Der devonische Dachschiefer war wegen seiner Güte sehr geschätzt. Hermann Rehm sagt darüber im ältesten Stadtführer über Monschau (1886): “Die Häuser in Monjoie sind großenteils aus Bruchstein solid gebaut und haben ein freundliches Aussehen. Das wird hauptsächlich durch die gleichmäßige graublaue Schieferbedachung erzielt, zu welcher die nahen Brüche ein ebenso reiches wie vorzügliches Material liefern.“ Die Schieferbrüche wurden als „Leybruch“ bezeichnet. Der erste Monschauer Dachdecker, ein „Leyendecker“, wurde 1436 erwähnt. Noch heute ist der Name Leyendecker im Monschauer Land sehr verbreitet. In größerem Umfang wurde der Schieferabbau erst Anfang des 19ten Jahrhunderts betrieben (2) Er war teilweise sehr mühsam, da zuerst gut spaltbare Schichten im Gestein erkundet werden mussten. Das hatte zur Folge, dass tiefe Gänge in den Berg gegraben werden mussten. Einige dieser Eingänge sind heute noch gut zu sehen, z.B. im Bereich Dreistegen. Sie sind mit Gittern verschlossen und bieten Fledermäusen einen guten Unterschlupf. Quelle: Hans Steinröx "Höfe, Mühlen Schieferstein".

Schieferhäuser in MonschauSchiefer bedeckte Häuser in Monschau
Alter SchieferbruchEhemaliger Steinbruch für Schiefer

Historie

Die Tuchindustrie im Rosenthal

Im Ortsteil Rosenthal befanden sich Fabriken der Familie Scheibler, die auch das sogenannte „Rote Haus“ in Monschau gebaut hat. Die Hanglage des Weges zwischen den Punkten Sternrouten Icon Wegpunkt 3 und Sternrouten Icon Wegpunkt 4 erlaubt einen schönen Ausblick auf das heutige Rosenthal, in dem Reste der Fabrikgebäude zu sehen sind.
Einer der heutigen Hausbesitzer nutzt immer noch die Wasserrechte und betreibt damit eine Turbine zur Stromerzeugung.

Historische Aufnahme Rosenthal MonschauFoto, Quelle: Monschau, wie es war von Gert Courts und Franz Mathar

Besichtigung der Turbinen-AnlageAlte Turbinen-Anlage© Fotos: Huppertz/Monschau-Konzen